Montag, Januar 02, 2012

[Rezension] Liebe auf den zweiten Klick

Als er sich bei einem Zeitungsverlag auf die Stelle des Internet-Sicherheitsbeauftragten beworben hat, war Lincoln nicht klar, dass er hinfort die Emails der Angestellten auf arbeitsferne Inhalte durchforsten würde. Noch weniger war er allerdings darauf gefasst, in dem steten, äußerst offenherzigen und absolut arbeitsfernen Mailwechsel zweier Kolleginnen seine Traumfrau kennenzulernen. Nur, wie sagt man einer Frau, dass man sie liebt, wenn man sie a) noch nie gesehen hat und b) ihre intimsten Geheimnisse kennt? [Quelle]

Liebesgeschichten in Form von Emails sind keine Neuerfindung, trotzdem war ich neugierig wie das Thema umgesetzt wurde. 

Als Leser wechselt man ständig zwischen zwei Perspektiven: dem Mailwechsel zwischen Beth und Jennifer, und Lincolns täglichem Leben. Beide Erzählstränge sind miteinander verwoben, da Lincolns Job unter anderem darin besteht, die Mails seiner Kollegen zu lesen und auf arbeitsferne Inhalte mit Verwarnungen zu reagieren. Allerdings ist er von der offenen, humorvollen Kommunikation zwischen Beth und Jennifer so fasziniert, dass er die beiden nicht verwarnt. Je mehr Mails Lincoln liest, umso sympatischer werden sie ihm. Und um so schwieriger und verworrener wird die Situation. Denn bald gehen Lincolns Gefühle für Beth über Sympathie hinaus, und dass obwohl er sie noch nie gesehen hat. Und seine Gefühle für Beth sind der Grund, in seinem Leben endlich mal so einiges zu ändern.

Der Roman basiert fast ausschließlich auf Jennifer, Beth und Lincoln. Die zahlreichen Nebenfiguren nehmen fast keinen Einfluss auf die Entwicklung der Geschichte. Trotzdem sind sie mehr als nur platte Charaktere. Freunde und Familie der Hauptfiguren sind so authentisch und liebevoll dargestellt, dass man viele von ihnen leicht mit Personen im eigenen Umfeld identifizieren kann. 
Beth und Jennifer wirken sehr sympatisch, ihr offener und humorvoller Umgang miteinander ebenso. Keine von beiden wirkt aufgesetzt, und allein durch ihre Emails kann man sich ein klares Bild von beiden machen.
Lincoln ist im Gegensatz zu den beiden Frauen weniger offen, gerade am Anfang wirkt er wie ein Durchschnittstyp. Er hat kein Glück bei Frauen und verschanzt sich vor der Welt und möglichen Kontakten, indem er Nachts arbeitet und noch bei seiner Mutter wohnt. Lincolns etwas hilfloser Charakter macht ihn schnell sympatisch, als Leser kann man sich leicht mit ihm identifizieren.

Die Geschichte schwächelt ein wenig am Anfang, nicht passiert so wirklich außer dem Mailwechsel zwischen Beth und Jennifer. Richtig spannend wirds erst im zweiten Drittel, die Story entwickelt sich schneller und die Beziehungen zwischen den drei Hauptfiguren komplizierter. Das Ende hat mich leider vollkommen kalt gelassen. Für meinen Geschmack war es unnötig dramatisch und kitschig, außerdem unnötig in die Länge gezogen.

Alles in allem ein schönes Buch für zwischendurch, goldrichtig für Happy-End-Fans und Freunde seichterer Liebesromane.

1 Kommentar:

  1. Hi,
    habe das Buch auch schon gelesen und sah es auch in etwas so wie Du. Ganz nett, für zwischendurch ok, mehr aber auch nicht.
    LG Isabel

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