Donnerstag, August 25, 2011

Der schwarze Tod von Cambridge von Suzanna Gregory

Der Vollständigkeit halber hier meine Rezension zum ersten Teil der Matthew-Bartholomew-Serie von Suzanna Gregory.


Cambridge im 14. Jahrhundert. Während sich die Pest immer weiter ausbreitet, gehen an der noch jungen Universität in Cambridge merkwürdige Dinge vor sich. Der Rektor des Michaelhouse College wird tot an der Wassermühle gefunden. Unbekannte Mächte im College wollen den Fall als Freitod erklären, um unbequeme Nachfragen zu vermeiden. Doch Matthew Bartholmew, der als Arzt und Lehrer in Cambridge lebt, will der Sache auf den Grund gehen. Dabei kann er bald nicht mehr Freund von Feind unterscheiden.

"Der Schwarze Tod von Cambridge" ist der Auftakt einer historischen Krimiserie. Der Roman überzeugt durch gut recherchierte Hintergründe, die Autorin läßt ihr fundiertes Wissen über die Universität und Stadt Cambridge einfließen. Die zahlreichen Nebencharaktere sind gut durchdacht und glaubhaft. Doch bei der Hauptfigur hapert es leider gewaltig. Bartholomew ist weder vielschichtig noch besonders sympathisch. Es gibt nahezu überhaupt keine Hintergrundinformationen über den Protagonisten, sodass man als Leser kaum eine Beziehung zur Figur aufbauen kann. Was denkt Bartholomew, warum handelt er so wie er eben handelt? Was treibt ihn an?

Der zweite Kritikpunkt ist der Mangel an tatsächlicher Ermittlungsarbeit. Für einen Krimi wird hier erstaunlich wenig am Fall gearbeitet. Vielmehr stolpert Bartholomew des öfteren über seine lange Leitung und stößt dabei zufällig auf die Lösung. Nicht gerade dass, was ich unter einem Krimi verstehe. Da der "Ermittler" zu jedem Zeitpunkt über nur wenige Informationen verfügt, kann man als Leser kaum Spekulationen anstellen.

Alles in allem eher ein historischer Roman, weniger ein Krimi. Für die gut recherchrierten Hintergründe und die solide Story gibts von mir 3 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung. Nichts für Krimifans!

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