Mittwoch, August 24, 2011

Die unheilige Bruderschaft von Suzanna Gregory

Naja, so wirklich hat sich der Kampf durch den Roman nicht gelohnt. Schade eigentlich, denn die Bartholomew-Serie hat viel Potential.


Arzt und Mönch Matthew Bartholomew hat nur einen Gedanken: Seine Studenten auf die bevorstehende Prüfung vorbereiten. Doch sein beschauliches Leben im mittelalterlichen Cambridge findet ein jähes Ende, als im Glockenturm von St. Mary's Church ein toter Bettelmönch in der Universitätstruhe gefunden wird. Erneut wird Bartholomew in die Abgründe universitärer Verstrickungen gezogen. Hat der Tod des  Mönchs etwas mit den ermordeten Prostituierten zu tun? Die Spur führt zu Geheimbünden, die sich nachts in zerfallenen Kirchen treffen, und deren Anführer selbst vor Mord nicht zurück schrecken. 

Der zweiten Teil von Suzanna Gregory's Bartholomew-Serie schließt nahtlos an den Ersten an. Die Pest hat Cambridge endlich verlassen. Doch die Folgen für die Stadt sind verheerend. Menschen fallen vom Glauben ab, nachdem die Seuche ihre Angehörigen dahin gerafft hat. Der Mangel an Klerikern verschärft die Situation und bietet satanischen Geheimbünden Gelegenheit, Fuss zu fassen.

Die Autorin beschreibt ausführlich das Leben in Cambridge nach der Pest und versetzt den Leser dabei spielend in die Vergangenheit. Dieser landet dort zusammen mit der Hauptfigur im Netz aus Intrigen, Betrug und Erpressung. Und das bedeutet vor allem eins: Verwirrung. Denn von den ersten Seiten an überschlagen sich ständig die Ereignisse. Immer neue Greueltaten, Verdachtsmomente, Konflikte, Schauplätze und Figuren. Das Tempo in enorm, trägt aber auch dazu bei, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann.

Die Irritation durch die zahlreichen verwobenen Geschichten ist groß. Die Auflösung ist nur wenig zufriedenstellend und wirkt an manchen Punkten arg konstruiert. 

Die Hauptfigur Matthew Bartholomew erscheint nach wie vor blass und distanziert, viele Nebencharaktere sind deutlich besser herausgearbeitet. Schade eigentlich, denn die Figur bietet viel Potential.

Die historischen Aspekte der Geschichte sind wesentlich besser dargestellt als die eigentliche Handlung. Daher eher für Freunde Historischer Romane als für Krimifans geeignet.

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