Freitag, August 26, 2011

Skinned von Robin Wasserman



… als plötzlich alles durcheinanderflog und das kreischende Geräusch von Metall auf Metall die Stille zerriss, als die Welt um mich herumwirbelte, Erde über Himmel über Erde über Himmel, und als mich schließlich ein zerbeultes Dach mit einem gewaltigen Schlag und dem Knirschen von Glas und Stahl auf den völlig ausgebrannten Boden schmetterte.



So endet der letzte Tag im Leben von Lia Kahn. Zumindest müsste er das. Doch Lia wacht wieder auf, in einem neuen, perfekten, künstlichen Körper. Und nichts ist wie es einmal war. Sie selbst kann ihr neues Ich kaum akzeptieren, Freunde wenden sich von ihr ab und ihr vormals perfektes Leben wandelt sich in einen Alptraum.

Skinned wird vollständig aus der Perspektive der Hauptfigur erzählt. Als Leser hat man das Gefühl, Lia‘s Gedanken zu teilen und sich mit ihr in diesem Zwiespalt zu befinden. Durch Lia‘s Augen macht man sich ein Bild von den zahlreichen, gut entwickelten Nebencharaktere, und durch ihre Augen entdeckt man die Zukunft.

Und diese Zukunft, diese Welt ist düster und stellenweise Angst einflößend. Die Autorin schafft es mühelos, den Leser in diese Umgebung zu ziehen und in ihr gefangen zu halten. Die Geschichte entwickelt sich schnell, die Lesegeschwindigkeit ist hoch, sodass das Buch leicht an einem Tag durchgelesen ist.

Nach der letzten Seite und dem Zuschlagen des Deckels hat mich dieses Buch mit einem etwas dumpfen Gefühl zurück gelassen. Robin Wasserman wirft gekonnt einige Fragen auf, die sicher für viele interessant sind, aber nur von wenigen spontan beantwortet werden können. Würde ich im Falle eines tödlichen Unglücks oder als Folge einer unheilbaren Erkrankung mein Gehirn scannen lassen, um es in einen künstlichen Körper zu übertragen? Wie geht man damit um, wenn man gegen seinen Willen übertragen wurde?

Die mitreißende Geschichte und das zugrunde liegende Thema machen das Buch für mich absolut empfehlenswert. Ich bin gespannt auf die Fortsetzungen.

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